Was Sie über Vintage-Uhren wissen sollten... 

1. Sie sind in der Regel nicht wasserdicht. Viele waren es nie, andere sind es nicht mehr. Im Laufe der Jahrzehnte werden Dichtungen porös, wodurch Wasser ins Gehäuse eindringen kann. Selbst Uhren, die einst für den Einsatz im Wasser konzipiert waren, sollten einem Uhrmacher zur eingehenden Überprüfung überstellt werden, um wieder "seetauglich" zu werden. Ansonsten ist eine Garantie auf Wasserdichte nicht gegeben.

2. Sie laufen ungenau. Das ist eventuell etwas hart formuliert, aber im Gegensatz zu modernen, batteriebetriebenen Quarzuhren ist es für Vintage-Uhren nichts Außergewöhnliches, wenn sie pro Tag einige Sekunden verlieren oder dazugewinnen. Besonders genaue Exemplare, sogenannte Chronometer, bewegen sich üblicherweise im Bereich von -4 bis +6 Sekunden pro Tag. Diese Werte erreichen aber die wenigsten Vintage-Uhren, plusminus eine Minute pro Tag sollte toleriert werden. Ich teste jede Uhr auf der Zeitwaage und schreibe die gemessenen Daten mit in den Angebotstext. Dabei wird die Gangabweichung in Sekunden pro Tag sowie die Schwingamplitude der Unruh aufgezeichnet, in 5-Grad-Abständen jeweils in den Lagen Zifferblatt oben und unten. Die Daten dienen nur als ungefährer Anhaltspunkt, meine Zeitwaage ist kein Profigerät, der Hebungswinkel bleibt auf der Standardeinstellung 52° und die Gangabweichung kann bedingt durch Tragegewohnheit und Temperaturunterschiede differieren. 

3. Mechanische Uhren benötigen über kurz oder lang etwas Zuwendung durch einen Uhrmacher, in Form einer Revision. Dabei wird das Uhrwerk komplett demontiert, gereinigt, wieder zusammengesetzt und geölt. Im Falle der hier angebotenen Uhren kann ich keine Angaben über die seit der letzten Revision vergangene Zeitspanne machen, außer in der Beschreibung steht anderweitiges. Es handelt sich aber ausschließlich um funktionsfähige und überprüfte Modelle. Zu jedem Modell kann nach Wunsch eine Revision in Auftrag gegeben werden. Nutzen Sie dazu bitte das Kontaktformular.

4. Sonderfall Handaufzugsuhr: Ist der Vollaufzug erreicht (erkennbar am deutlichen Widerstand der Krone), auf keinen Fall weiterdrehen! Dies beschädigt die Aufzugsfeder und kann zum Defekt des Uhrwerks führen. Handaufzugsuhren haben eine Gangdauer von durchschnittlich 40 Stunden. Das gleiche gilt im Übrigen für Modelle mit automatischen Aufzug.